Corona-Schutzimpfung: Diabetiker nur dritte Kategorie
Quelle: https://tirol.orf.at/stories/3092370/
Diabetikerinnen und Diabetiker müssen weiter auf eine Covid-Impfung warten. Trotz einem erwiesenermaßen hohen Risiko für einen schweren Verlauf und massiv erhöhter Sterblichkeit heißt es für die meisten weiter warten, denn sie sind nur Patienten dritter Kategorie bei der Impf-Priorität.
Online seit 26.02.2021 – 13.07 Uhr
Unverstanden und verärgert zeigen sich Diabetikerinnen und Diabetiker, was den Covid-Impfplan für Risikogruppen betrifft. Rund zehn Prozent der österreichischen Bevölkerung leiden unter einer Diabetes-Erkrankung, in Tirol sind es damit über 70.000 Menschen.
Expertin: Impfung dringend benötigt
Es seien Frauen und Männer, die dringend eine Impfung benötigen würden, sagt Susanne Kaser, die stellvertretende Direktorin der Inneren Medizin an der Universitätsklinik Innsbruck. Man wisse aus vielen Studien in Europa und China, dass Personen mit Diabetes ein sehr hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hätten, so Kaser, „auch die Sterblichkeit ist massiv erhöht“.
Diabetiker sind Patienten dritter Kategorie
50 bis 60 Patientinnen und Patienten kommen pro Tag zu Kaser an die Ambulanz, viele davon seien Diabetiker und keiner davon sei geimpft. Leider sei es in Österreich so vorgesehen, dass Menschen mit Diabetes in die Prioritätskategorie drei hineinfallen. Sie würden damit derzeit zu keinen Impfungen kommen. Nur ein geringer Teil der Erkrankten falle in die Prioritätskategorie zwei. „Es wäre sehr wichtig, dass man genau diese Personen jetzt impft, damit man diese schweren Verläufe verhindern kann“, so Kaser.
Dass Diabetiker als Risikogruppe derzeit nicht geimpft werden und vermutlich noch Monate warten müssen, liege an den nicht vorhandenen Impfdosen, heißt es dazu vom Gesundheitsministerium. Menschen mit gut eingestelltem Diabetes stellten eine sehr große Gruppe in der Bevölkerung dar. Für Diabetiker bedeute es weiterhin, einem sehr großen Risiko ausgesetzt zu sein, so Kaser. Die Patienten seien sehr impfwillig und würden sich nach einer Impfung sehnen. Jetzt gelte es zu schauen, dass die Patienten gut eingestellt seien.
red, tirol.ORF.at